Thomas-Haus Berlin
Peter-Lenné-Straße 42
14195 Berlin (Dahlem)
Telefon: 030 - 8326453

Das Thomas-Haus

Das Thomas-Haus wurde 1975 von dem Arzt Dr. Michael Steinke, einem Schüler Dr. Karl Königs zusammen mit der Heilpädagogin Eva Nitschke und einigen Heilpädagogen und Therapeuten mit bereits langjährigen Berufserfahrungen begründet,. Eine heilpädagogische Förderung hirnorganisch beeinträchtigter und geistig behinderter Kinder gab es in Berlin damals nur vereinzelt, eine echte Frühförderung überhaupt nicht. Eine Gruppe von Eltern mit behinderten Kleinkindern gab den Anstoß zur Gründung des Thomas-Hauses. Ausdrücklich von der zuständigen Senatsverwaltung befürwortet, erwarb im Januar 1975 die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB-Stiftung) unser heutiges Haus und stellte es unserer Einrichtung zur Verfügung. Eine Fülle von Problemen gab es anfangs, jedes einzelne drohte unser Vorhaben zum Scheitern zu bringen. Da waren die vielen Behörden, die, an Vorschriften und Gesetze gebunden zunächst bedauernd mit den Achseln zuckten, dann uns doch unbürokratisch unterstützten. Auch Personen gab es, die mit Eigensinn und Eigennutz den Beginn blockierten. Die leitenden Persönlichkeiten der DKLB-Stiftung halfen uns mit ihrem Vertrauen und mit wertvollen Ratschlägen. Besonders zu nennen ist der Rechtsanwalt Victor Rosenberg. Mit unermüdlichem sozialem Engagement, mit Einsatz an Zeit und Kraft und mit seinem verbindlichen Verhandlungsgeschick räumte er alle wesentlichen Hindernisse aus dem Weg. Unser Dank an ihn ist verbunden mit der Gewissheit, dass es unser Haus ohne ihn nicht gäbe. Wir begannen unsere heilpädagogische und therapeutische Arbeit schon nach wenigen Wochen, am 1. April 1975, mit einem Konzept, das bis heute volle Gültigkeit hat. Wenige Jahre später bereits waren wir zu knapp an Räumen, ein größerer Veranstaltungssaal fehlte, Küche, Speisesaal und weitere Räume für die tägliche Arbeit waren notwendig. Wieder war es die DKLB-Stiftung, die uns durch eine größere Zuwendung einen Neubau ermöglichte. Altbau und Neubau erfüllen heute optimal alle notwendigen Wünsche. Wir verstanden anfangs unsere Arbeit als primär therapeutisch. Die Gruppe sahen wir lediglich als sinnvolle Möglichkeit, die Kinder zu betreuen und sie miteinander spielen und kommunizieren zu lassen, wie in Kindergärten üblich. Schnell merkten wir jedoch, dass die eigentliche Ich- und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder im sozialen Zusammenhang der Gruppe stattfindet. Deshalb sind wir seitdem bedacht, gerade die heilpädagogische Arbeit in den Gruppen in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen. So stellen heute in unserem Haus Heilpädagogik und Therapie zwei unterschiedliche Arbeitsbereiche dar, die - in Vermittlung durch das Ärztliche - sich gleichwertig miteinander verbinden, in der Arbeit am Kind und in der kollegialen Zusammenarbeit. Heute gehört das Thomas-Haus mit drei weiteren Einrichtungen in Berlin zu denen, die auf der Grundlage einer Rahmenvereinbarung mit der Senatsverwaltung besondere Hilfen für behinderte Kinder anbieten.