Die Musiktherapie
Die Elemente der Musiktherapie und ihre Gesetzmäßigkeiten, die auch im Menschen und in der menschlichen Entwicklung zu finden sind, bilden die Grundlage für die Musiktherapie.
Töne, Intervalle, Harmonie, Melodie und Rhythmus stellen neben den verschiedenen Musikinstrumenten, auf denen sie erklingen, die musiktherapeutischen Heilmittel dar.
Auf jedes einzelne Kind wird individuell eingegangen. Manche Kinder werden mehr von unterschiedlichen Geräuschen angesprochen, andere fühlen sich bei warmen Klängen wohl. Wieder andere benötigen die Sprache, den Gesang und die Töne, besonders die Töne der Leier, können eine aufweckende, das Ich ansprechende Wirkung haben.
Mit Rasseln, Regenstäben, Hölzern, Metallstäben, bronzenen Triangeln, Gong und Klangschale mit Kinderharfe, Kantele, Leier sowie mit grossen und kleinen Chrotten (Streichinstrumente) später auch auf Flöten und Klanghorn und vielem mehr dürfen die Kinder ihre Erfahrungen machen. Es geht dabei auch darum, dass ihre Sinne, besonders aber der Hörsinn auf vielseitige Weise angesprochen werden, um das Interesse am Lauschen, am Zuhören und später am Gehorchen zu wecken. Immer aber wird alles vom Singen begleitet, dessen gezielter therapeutischer Einsatz als Anregung für eine freie Atmung und den darauf aufbauenden Sprechimpuls dient.
Musik impulsiert die Bewegung, regt Bewegungen an, die noch nicht bewusst ergriffen werden können. Durch vieles Wiederholen lernen die Kinder, ihre Bewegungen bewusst dem Gehörten anzupassen. Dann wird es auch möglich, zum aufmerksamen Lauschen zu kommen, wobei die Bewegung zur Ruhe kommt. Jetzt kann der Sprechimpuls einsetzen. Aus der großen Bewegung der Gliedmaßen wird die kleine Bewegung der Sprechwerkzeuge.
Die Kinder dürfen die Instrumente kennen und spielen lernen wobei der therapeutische Aspekt im Vordergrund steht, das Erlernen eines Instrumente wird nur in seltenen Fällen bei etwas älteren Kindern angestrebt, wenn sie selber den Wunsch dazu haben.
Beim Spielen von Blas-, Saiten- und Schlaginstrumenten wird die Gesamtheit der Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes angesprochen. Das Spiel auf Saiteninstrumenten kann die Atmung vertiefen helfen, das auf den Schlaginstrumenten fördert den gezielten Willen und das Blasen auf der Flöte hat in der gespielten Melodie eine Ähnlichkeit mit dem Denken.
Da die Kinder ihre Sinne noch entwickeln, wird besonderer Wert auf die Qualität der Musikinstrumente gelegt, die schöne, vielfältige Klänge erzeugen. Auf elektronische Klangerzeugung wird deshalb bewusst verzichtet.